Kinder- und Konfirmandentag 2018

Zwischen Wipfeln und Wurzeln Entdeckungen gemacht
Kinder- und Konfirmandentag im Wald zur Vorbereitung des Erntedankfestes

Wenn wir in unseren Kirchengemeinden Erntedankfest feiern, geht traditionell der Blick auf die Felder und die Gärten. Getreide, Kartoffeln, Kürbisse, Äpfel und andere Erntegaben werden in vielen Kirchen in oft beeindruckender Weise um den Altar drapiert. In der Pfarrei Queck wird seit Jahren versucht, den Blick zu weiten und über die traditionellen Erntegaben hinauszuschauen. Wir ernten viel mehr als wir denken! Und so wurde in den vergangenen Jahren zum Erntedankfest nachgedacht über Wasser, Fischstäbchen, Hühnereier, Wind und Milch. Zur Vorbereitung des Familiengottesdienstes führte die Pfarrei Kinder- und Konfirmandenfreizeiten durch.

In diesem Jahr trafen sich am vergangenen Samstag fast fünfzig Kinder, Konfirmanden und Mitarbeiter, um bei einem Kinder- und Konfirmandentag zwischen Wipfeln und Wurzeln im Wald nach dem Ausschau zu halten, was der Wald mit dem Erntedankfest zu tun hat. Gibt es im Wald auch Erntegaben? Zusammen mit Förster Jürgen Dickert vom Forstamt Burghaun und Förster Helmut Daubert, Mitglied im Kirchenvorstand Rimbach, sollten Entdeckungen gemacht werden.

Der Tag begann mit einer Begrüßung durch Gemeindepfarrer Pierre Bouvain, Lied und Tageslosung in der Rimbacher Kirche. Dann zog die Gruppe los zum Lochberg, einem Waldstück auf der der Fulda gegenüberliegenden bewaldeten Höhe. Bei einem Spaziergang durch den Wald gaben beide Förster interessante Einblicke in das "Ökosystem Wald". Bei einem Eichhörnchenspiel musste jeder Teilnehmer in näheren Umkreis der Lagerstätte vier Erdnüsse gut verstecken, so wie die Eichhörnchen für den Winter mit Nusslagern auch vorsorgen. Nachdem alle wieder zusammengekommen waren, hieß die Aufgabe: "Findet die erste Nuss, die ihr versteckt habt." Das gelang den meisten noch, aber als dann die drei anderen Nüsse wiedergefunden werden sollten, wurden die wenigstens fündig. Zu gut waren die Verstecke. Das Resümee, das Förster Dickert zog: "Die Eichhörnchen sind die wichtigsten Waldarbeiter. Sie graben Nüsse ein und weil sie nicht alle wiederfinden, wachsen aus Nüssen, Eicheln und Bucheckern neue Bäume."

Bei der nächsten Station stand Axel Semmler im Mittelpunkt. Der Mitarbeiter des städtischen Bauhofes und erster Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Schlitzerland sollte einen großen Fichtenbaum fällen. Zunächst erklärte Axel Semmler die Schutzausrüstung, die er zum Baumfällen angezogen hatte: Schnittschutzhosen, Helm, Handschuhe usw.. Dann startete er die Motorsäge und schnitt eine Kerbe in eine große Fichte. An dem Baum waren die Folgen der Dürre dieses Sommers sehr gut zu sehen, denn der obere Teil war fast gänzlich abgestorben. Ein weiterer Schnitt, einige Schläge trieben den Stahlkeil in die Schnittöffnung, kappen der letzten Verbindung und "Baum fällt!" Der auf dem Boden liegende Baumstamm wurde in kleinere Teile zersägt. Dann sollte der Teil, der auf den Weg gefallen war, beiseite geräumt werden. Zuerst trat einer der kräftigeren Teilnehmer an und zog am Seil. Der Baum bewegte sich nicht. Ein weiteres Zugseil wurde angeknüpft und andere packten mit an. Nichts bewegte sich! Immer mehr Seile wurden verknüpft, bis fast alle Teilnehmer gemeinsam den Stamm vom Weg zerren konnten. Das Resümee des Försters: "Nicht allein, sondern gemeinsam!"

Einstweilen war es Mittag geworden und der Magen knurrte. Auf einer Weggabelung stellte die Gruppe Tische und Bänke auf. Und da kam auch schon Hanne Sippel und brachte einen großen Topf mit Nudelsuppe, heiße Würstchen und Brötchen. Draußen in der Natur schmeckte alles doppelt gut.

Der nächste Gast an diesem Tag war Peter Schmitt. Er hatte einige (ausgestopfte) Waldtiere mitgebracht: Fuchs, Wiesel, Dachs, Eichelhäher usw. und erläuterte deren Lebensweise und was diese Tiere für den Menschen bedeuten.

Nach einer kurzen Pause mit Getränken und Plätzchen zog die ganze Gruppe zu einer Sammelaktion durch den Wald. Gesammelt wurden Früchte, die am kommenden Sonntag an den Erntedankaltar in der Quecker Kirche gestellt werden. Eicheln, Bucheckern usw.. Zum Schluss durfte sich jeder Teilnehmer eine kleine Baumpflanze ausgraben und in einem Pappbecher mit nachhause nehmen. In den Gärten von Queck, Rimbach, Ober- und Unter-Wegfurth, Unter-Schwarz und Sandlofs werden in den kommenden Jahren einige Kiefern, Fichten und Buchen heranwachsen.

Mit den vorhandenen Fahrzeugen konnten dann alle Teilnehmer des Kinder- und Konfirmandentages wieder zur Rimbacher Kirche gebracht werden, wo man mit den Eltern zusammentraf. Mit einem Abendlob endete der ereignisreiche und interessante Tag in der Gemeinschaft zwischen Kinder, Konfirmanden und Mitarbeitern. Pfarrer Bouvain dankte den beteiligten Förstern, den Helfern und Kindergottesdienstmitarbeiterinnen, die dazu beigetragen haben, zwischen Wipfeln und Wurzeln Entdeckungen zum Erntedankfest gemacht werden konnten.

Die Kinder und Konfirmanden präsentierten Ergebnisse des Waldtages im Familiengottesdienst zum Erntedankfest in der Quecker Kirche.

Kinderfreizeit

Kinderfreizeit